Die Coronavirus-Pandemie trifft die deutsche Startup-Landschaft in ihrer gesamten Vielfalt und Breite. Das zeigt eine Studie, die der Bundesverband Deutsche Startups e.V. mit Unterstützung des startup.niedersachsen Beirats durchgeführt hat. 

Im Rahmen der Studie wurden vom 23.-25.3.2020 über 1000 Startup-Funktionäre zur Auswirkung der Corona-Krise auf ihr Unternehmen befragt. Insbesondere Startups stehen vor enormen wirtschaftlichen Herausforderungen, da diese selten auf finanzielle Rücklagen zurückgreifen können. Das deutsche Startup-Ökosystem befindet sich in einer akuten Problemlage, die entschlossenes und schnelles Handeln erfordert.

Existenzielle Bedrohung für Startups

Mehr als neun von zehn der befragten Startups geben an, dass ihre Geschäftstätigkeit durch das Coronavirus beeinträchtigt ist, wobei 62 Prozent der Startups sogar eine starke Beeinträchtigung durch das Virus beklagen.

Corona-Studie: Die Grafik zeigt die Beeinträchtigung durch die Krise.
Grafik 1: Beeinträchtigung durch die Krise. (Quelle: Bundesverband Deutsche Startups e.V.)

Bis auf wenige Ausnahmen, wie z.B. das Baugewerbe, sind dabei alle Branchen ähnlich häufig betroffen. Ebenfalls unabhängig von der Branche der Startups und der Größe der Unternehmen, sehen über 80 Prozent der Befragten ihre wirtschaftliche Existenz durch die aktuelle Krise gefährdet.

Corona-Studie: Die Grafik zeigt die Gefährdung von Startups.
Grafik 2: Gefährdung von Startups. (Quelle: Bundesverband Deutsche Startups e.V.)

Während kleinere Unternehmen zu circa 80 Prozent mit einer existenziellen Bedrohung ihres Geschäftsmodells in den nächsten sechs Monaten rechnen, geben 73 Prozent der befragten Unternehmen mit über 50 Beschäftigten an, dass ihre Geschäftstätigkeit in diesem Zeitraum gefährdet sein wird.

Corona-Studie: Die Grafik zeigt die Gefährdung von Startups nach der Unternehmensgröße.
Grafik 3: Gefährdung von Startups nach Unternehmensgröße. (Quelle: Bundesverband Deutsche Startups e.V.)

Der Bundesverband führt diese empirischen Ergebnisse auf den gegenwärtigen politischen Fokus auf Hilfsprogramme für größere Unternehmen zurück.

Gefährdung abhängig von Finanzierungslage

Ferner geht aus der Studie hervor, dass die Gefährdungslage der Startups stark von der aktuellen Finanzierungslage abhängt. Insbesondere Startups mit geplanter Finanzierung in den nächsten ein bis drei Monaten sehen sich von der Krise beeinträchtigt, während solche mit längerfristig geplanten Finanzierungsrunden eine geringe Gefährdung wahrnehmen.

Corona-Studie: Die Grafik zeigt die Gefährdung von Startups nach der nächsten Finanzierungsrunde.
Grafik 4: Gefährdung von Startups nach nächster Finanzierungsrunde. (Quelle: Bundesverband Deutsche Startups e.V.)

Konkrete Unterstützung erhoffen sich die Befragten möglichst schnell, da diese zu knapp 76 Prozent in den kommenden zwei Monaten benötigt wird. Insgesamt planen circa zwei Drittel der Startups, Hilfsmaßnahmen in Anspruch zu nehmen.

Corona-Studie: Die Grafik zeigt die Erwartungen an die Maßnahmen.
Grafik 5: Erwartung an Maßnahmen. (Quelle: Bundesverband Deutsche Startups e.V.)

Schnelle Hilfsmaßnahmen sind gefordert

Auf Basis der Ergebnisse plädiert Christian Miele, Präsident des Bundesverband Deutsche Startups e.V., für entschlossene Krisenbewältigung: „Die Ergebnisse sind alarmierend: Das Startup-Ökosystem steht angesichts der Corona-Krise vor einem massiven Startup-Sterben. Wenn wir nicht schnell und substanziell handeln, dann werden die ersten Startups schon in wenigen Wochen in die Knie gehen.“ Laut Miele hat die Entwicklung einer staatlichen Liquiditätshilfe für Startups momentan oberste Priorität. Der Bundesverband hat deshalb einen „4-Stufen-Plan“ entworfen, der als ganzheitlicher Schutzschirm für Startups jeder Branche und Phase dient.

Hier geht‘s zur Studie „Auswirkungen der Corona-Krise auf das Startup-Ökosystem“.

Die Ergebnisse der Corona-Studie des startup.niedersachsen-Beirats auf Landesebene findet ihr hier.

(Quelle: Bundesverband Deutsche Startups e.V.)