Mona Ghazi ist ein Paradebeispiel dafür, wie junge Talente die Startup-Welt in Deutschland prägen können. Bereits mit 14 Jahren begann sie neben der Schule ein BWL-Studium und mit 16 gründete sie ihr erstes Unternehmen. Ihre bemerkenswerte Reise führte sie durch mehrere Auszeichnungen und Porträts in führenden Medien. Auf der Ideenexpo sprach sie mit Samir, Themenmanager für Entrepreneurship Education bei Niedersachsen.next Startup, über ihre Erfahrungen und gab Einblicke in ihre Karriere und aktuelle Projekte.

 

Samir: Mona, vielen Dank, dass du heute hier bei der Ideen Expo in Hannover bist. Dein Vortrag hat sowohl junge Menschen als auch Erwachsene erreicht und inspiriert. Erzähl uns, wie du zum Unternehmertum gekommen bist.

Mona Ghazi: Schon als Kind wollte ich Erfinderin werden, etwas Neues in der Welt erschaffen, das den Menschen etwas bringt. Mit der Zeit habe ich erkannt, dass nur Erfinderin sein nicht ausreicht – ich musste auch lernen, wie ich damit Geld verdienen kann. Dieser Drang, Probleme zu lösen und gleichzeitig ein Geschäft aufzubauen, hat mich zum Unternehmertum geführt.

Samir: Du hast dein erstes Unternehmen schon mit 16 gegründet. Was genau war das für ein Unternehmen und was hast du daraus gelernt?

Mona Ghazi: Ja, meine erste Gründung war eine Zeitmanagement-App für Schüler und Studenten. Leider ist das Projekt gescheitert, aber es war eine unglaublich wertvolle Lernerfahrung. Ich habe gelernt, dass ich mich auf die Probleme der Zielgruppe konzentrieren und weniger auf meine eigene Lösung fixieren sollte. Es ist entscheidend, direkt mit der Zielgruppe zu sprechen und herauszufinden, ob die Idee überhaupt Anklang findet.

Samir: Dein zweites Unternehmen, Optimo, war erfolgreicher. Kannst du uns mehr darüber erzählen?

Mona Ghazi: Optimo war eine Lern-App für Mitarbeiter in der Logistik und Produktion. Die Idee dazu kam mir während eines Projekts mit der Uni, bei dem wir mit Produktionsunternehmen zusammengearbeitet haben. Ich habe gesehen, dass es einen großen Bedarf an schneller und effektiver Wissensvermittlung gibt, besonders wenn erfahrene Mitarbeiter*innen in den Ruhestand gehen.

Samir: Und jetzt hast du dieses Unternehmen erfolgreich verkauft. Wie geht es weiter für dich?

Mona Ghazi: Derzeit arbeite ich an einem neuen Projekt, das Unternehmerinnen hilft, stressfreier zu leben und effektiver zu arbeiten. Ich nutze Neurohacking-Techniken, um das Unterbewusstsein so zu programmieren, dass man als Unternehmerin auch mal eine Pause machen kann, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

Samir: Was genau verstehst du unter Neurohacking?

Mona Ghazi: Neurohacking ist eine Technik, mit der man das Unterbewusstsein umprogrammieren kann, um bestimmte psychologische Zustände zu verbessern oder zu verändern. In meinem Fall geht es darum, Stress zu reduzieren und die Leistungsfähigkeit zu steigern, indem man bestimmte mentale Prozesse optimiert.

Samir: Du promovierst auch in diesem Bereich. Wie weit bist du mit deiner Promotion und was sind deine wichtigsten Erkenntnisse bis jetzt?

Mona Ghazi: Meine Promotion ist zu einem Drittel abgeschlossen. Ich beschäftige mich mit Neurounternehmertum und wie Unternehmer*innen Hypnose nutzen können, um Burnout zu verhindern. Diese Forschung liegt mir sehr am Herzen, weil viele Unternehmer*innen kurz davor stehen, auszubrennen, da sie ihre Leidenschaft zu stark verfolgen.

Samir: Zum Abschluss, Mona, kannst du mir drei Dinge empfehlen: ein Buch, ein Podcast und einen Tipp?

Mona Ghazi: Ich empfehle das Buch The Mom-Test, um zu lernen, wie man richtiges Feedback einholt. Der Podcast Handelsblatt Disrupt gefällt mir sehr gut oder Fast & Curious von Verena Pausder und Lea-Sophie Cramer. Und ein letzter Tipp: Such dir einen Mentor*in, der bereits erreicht hat, was du anstrebst.