Mit Spannung erwarten wir die elfte Ausgabe des Deutschen Startup Monitors, die am 25.9.2023 erscheinen wird. Um die Wartezeit zu überbrücken und die Neugier zu stillen, hier ein Überblick über das erste Halbjahr des deutschen Startup-Ökosystems und ein Ausblick auf den Deutschen Startup Monitor.

 

Stehen wir vor einer Trendumkehr?

Nach einem deutlichen Rückgang der Startup-Neugründungen im zweiten Halbjahr 2022 ist die Zahl der Startup-Gründungen in Deutschland im ersten Halbjahr 2023 um 16 Prozent auf knapp 1.300 gestiegen und zeigt eine klar positive Tendenz. Die Monate März, Mai und Juni liegen allesamt über dem langjährigen Durchschnitt der Startup-Gründungen in Deutschland und lassen eine Rückkehr zur positiven Dynamik der Vorjahre annehmen. Besonders viele Gründungen gab es im Juni: Mit 264 Gründungen ist Juni der gründungsstärkste Monat seit Mai 2022. Aber: mit knapp 1.300 Neugründungen im ersten Halbjahr bewegt sich der Wert weiterhin auf vergleichsweise niedrigem Niveau.

 

Die Gründungsszene in Niedersachsen blüht 

Deutsche Großstädte spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, aber die Startup-Neugründungen im ersten Halbjahr 2023 zeigen auch die Vielfalt des Ökosystems jenseits der Hotspots Berlin und München. So überzeugt beispielsweise Oldenburg durch ein klares regionales Profil und steigt von Platz 17 in die Top-10 der deutschen Gründungsstädte auf. Mit sieben Gründungen pro 100.000 Einwohner*innen liegt Oldenburg noch vor Aachen und Köln und beweist eine blühende Gründungsszene in Niedersachsen.

 

Branchen im Wandel: Gewinner und Verlierer

Der positive Aufschwung ist in fast allen Branchen im ersten Halbjahr 2023 zu spüren. Der Softwaresektor bleibt die wichtigste Branche für Startup-Gründungen in Deutschland. Neben dem Softwaresektor (+23%) zählen auch die Tourismusbranche (+111%), die Mobilitätsbranche (+30 %) sowie die Lebensmittelbranche (+29%) zu den Gewinnern. Verlierer scheinen die Branchen Blockchain und Krypta (-62%) und Umwelttechnologie (-18%) zu sein.

Quelle: Next Generation – Startup-Neugründungen in Deutschland Januar bis Juni 2023

 

Die ersten Ergebnisse des Deutschen Startup Monitors 2023

Der Startup Verband hat bereits erste Daten zur Bewertung der Geschäfts- und Investmentlage veröffentlicht. Während die Zahlen der Neugründungen Grund zur Freude geben, scheint diese Freude bei den Gründer*innen noch nicht angekommen zu sein. Die aktuellen Herausforderungen schlagen auf die Stimmung: Das Startup-Geschäftsklima sinkt weiter und erreicht den zweitniedrigsten Wert nach dem Pandemietief im Jahr 2020.

Die Lage ist angespannt: Das Zins und Wirtschaftsumfeld hat sich verändert und die Investitionsaktivitäten haben abgenommen. Angesichts der großen Unsicherheiten passen Startups ihre Strategien an und fokussieren vermehrt Profitabilität statt Wachstum. 23 Prozent aller Startups haben eine geplante Finanzierungsrunde verschoben und nur 15 Prozent aller Gründer*innen bewerten die Investmentbereitschaft von Business Angels und VC-Fonds als gut.

 

Quick Facts:

54% geben an, dass die Umsätze langsamer wachsen als geplant
45% bemerken eine größere Zurückhaltung bei Kund*innen
34% stellen in der Folge weniger Mitarbeiter*innen ein
26% haben insgesamt ihre Kosten gesenkt

 

Was sich jedoch beobachten lässt, ist der widerstandsfähige Jobmotor der Startup-Branche. Trotz der Herausforderungen haben nur 15 Prozent der im aktuellen Monitor befragten Startups im vergangenen Jahr Stellen abgebaut. Dem stehen erstaunliche 56 Prozent gegenüber, die neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt haben.

Quelle: Deutscher Startup Monitor 2023

Wir sind gespannt auf den vollständigen Startup Monitor 2023 und arbeiten in der Zwischenzeit weiter an den Geschäfts- und Investitionsbedingungen in Niedersachsen! Der vollständige Bericht steht ab dem 25.9.2023 auf der Website des Startup Verbandes zum Download bereit.