Auch dieses Jahr fand die TECHTIDE großen Zuspruch und begeisterte 1500 Teilnehmende mit einem beeindruckenden Bühnenprogramm auf sechs Bühnen, mehr als 80 Sprecher*innen und diversen Ausstellenden im Convention Center auf dem Messegelände in Hannover. Am 12. und 13.9.2022 wurden auf den Bühnen Themen von der Digitalisierung in der Verwaltung, Wirtschaft und Alltag über die Schule im Wandel bis hin zu Dystopie, Eutopie und neuen Technologien von hochkarätigen Expert*innen beleuchtet und diskutiert. Auf Bühne 6, organisiert von startup.niedersachsen, wurden aktuelle und relevante Digitalthemen von heute, morgen und übermorgen, die die Akteur*innen der Startup-Szene betreffen, multidisziplinär betrachtet und diskutiert.
Den Auftakt machten Dr. Ing. Maryna Galovska (Founder virtual Play Date), Dean Ciric (CEO & Founder Fabmaker GmbH), Dipl. Handelslehrer und M.Sc. Samir Roshandel (Themenmanager Entrepreneurship Education bei startup.niedersachsen) sowie Prof. Dr. Andreas Rausch (Vorstandsvorsitzender DIGIT TU Clausthal) moderiert von Kai Schirmeyer (Initiator Nachwuchskraft) zum Thema Migrant Founders – Einwanderung als Chance für mehr Unternehmertum!?. Die Podiumsdiskussion gab vielschichtige Einblicke der persönlichen Erfahrungen der Speaker*innen sowie Anregungen darüber, welche Möglichkeiten es gibt, um Unternehmertum bei Migrant*innen zu fördern und damit nicht nur persönliches Wachstum zu unterstützen, sondern auch einen wertvollen Beitrag zum Wachstum der Gesellschaft leisten zu können. Einig war man sich darüber, dass Mut eine maßgebliche Eigenschaft eines jeden Gründers/einer jeden Gründerin sei.
Unter dem Titel Unternehmerisches Denken und Handeln durch Potenzialentfaltung wurden von Margret Rasfeld (Geschäftsführerin Schule im Aufbruch), Prof. Dr. Gerald Hüther (Vorstand Akademie für Potenzialentfaltung), Staatssekretär für Digitalisierung Stefan Muhle (Nds. Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung) und Samir Roshandel (Themenmanager Entrepreneurship Education bei startup.niedersachsen) im Bereich Entrepreneurship Education aufgezeigt, wie Schule neu gedacht werden kann und sollte. „Weg mit den Noten! […] Weg mit der Konkurrenz- und Vergleichskultur“ fordert Frau Rasfeld. „In unseren Schulen darf künftig kein einziges Kind mehr seine ihm angeborene Freude am Lernen, am eigenen Entdecken und Gestalten verlieren. Und alle beteiligten Institutionen sollten alles dafür tun, dass dies passiert“, so Prof. Dr. Gerald Hüter. Neue Lernformate seien längst überfällig, nämlich solche, die Schüler*innen einbinden und lehren, die Welt zu verändern.
Eine weitere Session gab es zum Thema Disruptive Innovation durch Hochschul-Startups in Niedersachsen. Hier wurde von Digitalisierungs-Staatssekretär Stefan Muhle, Andreas Bernaczek (Geschäftsführer Cornexion GmbH), Andrea Japsen (Leiterin des Kooperationsservices der Leuphana Uni Lüneburg), Prof. Dr. Reza Asghari (Professur für Hightech-Innovation und Entrepreneurship TU Braunschweig und Ostfalia Hochschule) die Entwicklung des Startup-Ökosystems in Niedersachsen diskutiert und aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Spirit, Netzwerken aber auch in die praktische Umsetzung kommen – das sind einige der Kernfaktoren die disruptive Innovation durch Startups in Hochschulen vorantreiben. Die daran geknüpften Herausforderungen gilt es noch zu lösen.
Faszinierende und hochinnovative Ideen wurden von acht der insgesamt über 80 geförderten Startups der Hightech Inkubatoren in Niedersachsen präsentiert. Während der Pitches konnten Zuschauende ein Gefühl dafür bekommen, welche innovativen Ideen die Region hervorgebracht hat und vom Land Niedersachsen bereits intensiv unterstützt werden.
Unter dem Titel Pandemic viruses move fast, data moves RAPID gaben Dr. Pilar Hernandez (SORMAS Foundation), Prof. Dr. Stefan Dübel (TU Braunschweig), Prof. Dr. Eberhard Haunhorst (LAVES) sowie Prof. Dr. iur. Nils Hoppe (Leibniz Universität Hannover) spannende Einblicke in die Learnings der Pandemieprävention sowie die Rolle der Digitalisierung. Dr. Pilar Hernandez zeigt eindrucksvoll, wie mittels digitaler Lösungen ein Zusammenspiel zwischen Landesverwaltungen, Ämtern und Ärzt*innen funktionieren kann, um in einer Pandemie durch Vermeidung von Zeit- und Informationsverlusten Leben retten zu können. Einig war man sich darüber, dass Datenschutzrichtlinien und Bürokratie besonders in Pandemiesituationen nicht hinderlich sein dürfen. In diesen Bereichen sei noch Aufhol- und Optimierungsbedarf.
Weitere Informationen zur Konferenz findet ihr auf der offiziellen TECHTIDE-Website. Alle Konferenzmitschnitte gibt’s hier.
TECHTIDE ist die Konferenz zur Digitalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft – initiiert vom Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung. Die Veranstaltung richtet sich an alle Personen, die sich beruflich mit der Aufgabenstellung der Digitalisierung von Wirtschaft, Gesellschaft und Politik beschäftigen oder privat für die Digitalisierung des Landes interessieren und sich mit Digitalthemen beschäftigen.
(Bildquelle: Deutsche Messe)