Das Hannoveraner Startup swapix macht das Tauschen massentauglich – ohne Gebühren und nachhaltig! Mit ihrer App ermöglichen die Gründer Laurin Gehlenborg und Kris Tamme eine lokale und nachhaltige Lösung für eingestaubte Schätze. Wir haben bei dem jungen Startup nachgefragt:


Was waren die ersten Schritte, die ihr unternommen habt, um swapix von einer Idee zur Realität zu machen? 

„Wir haben ein MVP entwickelt. Dafür haben wir aufgezeichnet, wie die App grundlegend aussehen könnte, und das direkt in Code umgewandelt. Anschließend haben wir viele Testphasen für neue Iterationen durchlaufen, wobei der Kreis von Familie und Freunden immer größer wurde. Nach jeder Testphase haben wir die App erneuert, bis wir bei einer guten ersten Version angekommen sind, die wir veröffentlicht haben. Seit der Veröffentlichung vor einem Monat haben wir diesen Prozess mit echten Nutzer*innen fortgeführt und mehrere Updates gemacht, um ihre Probleme und Wünsche zu adressieren.“

 

Welche Herausforderungen sind euch bei der Gründung von swapix begegnet und wie habt ihr diese bewältigt?

„Kris hat mit der App Idee damals zuerst alleine gestartet und Laurin ist nach einem halben Jahr dazugekommen. Für mich, Kris, war es als anfänglicher Solo-Gründer eine Herausforderung, das Programmieren zu lernen. Es hat mich ein halbes Jahr gekostet, um bei einer grundlegend funktionierenden App anzukommen. Die dafür notwendigen Programmierfähigkeiten habe ich mir mithilfe von Tutorials im Internet beigebracht. Einen technischen Mitgründer von dieser Idee ohne ein greifbares Produkt zu überzeugen, wäre schwierig gewesen.“

 

Wie habt ihr euer Gründungsteam zusammengestellt? Welche Fähigkeiten oder Erfahrungen waren euch besonders wichtig?

„Bei meiner Suche nach einem Mitgründer habe ich Wert auf praktische Erfahrungen beim Programmieren sowie auf hohe Motivation, Eigenständigkeit und Begeisterung für Startups und die Umwelt gelegt. Diese Kriterien hat Laurin vollumfänglich erfüllt. Darüber hinaus war es mir sehr wichtig, dass wir uns persönlich gut verstehen, auf Augenhöhe kommunizieren und ehrlich miteinander umgehen, während wir auch viel Spaß bei der Sache haben. Das klappt bisher super.“

 

Wie haltet ihr es mit der Finanzierung?

„Wir zahlen alles aus eigener Tasche. Für unsere Technik sind die Kosten niedrig, da wir unsere Server-Auslastung bisher in den Grenzen des Gratisangebots unseres Cloud-Anbieters halten können. Das meiste Geld geben wir für Lizenzen und Werbung aus. Hätten wir mehr Geld zur Verfügung, würden wir gerne stärkere Werbekampagnen betreiben.“

 

Wie sieht euer Prozess für die Entscheidungsfindung aus? Wie trefft ihr wichtige strategische Entscheidungen als Team?

„Wir diskutieren offen über schwierige Fragen, wobei die Interessen unserer Nutzer*innen immer im Mittelpunkt stehen. Dabei kommen wir meist zu einer Lösung, von der beide überzeugt sind. Wenn uns die Argumente der Gegenseite mal nicht überzeugen, dann sprechen wir das offen an und entscheiden uns trotzdem lieber für nur eine der Optionen, als einen schlechten Kompromiss einzugehen oder zu stagnieren. Unsere gute Kommunikation und gegenseitiges Vertrauen hilft uns dabei. Nur durch die Veränderung können wir Fortschritt machen. Unsere hohe Iterationsgeschwindigkeit gibt uns die Freiheit auch mal Fehler zu machen, da wir diese schnell beheben können.“

 

Wie habt ihr die ersten Nutzer*innen für Swapix gewonnen und welche Rolle spielten Feedback und Anpassungen in den Anfangsphasen?

„Wir konnten viele unserer ersten sehr aktiven Nutzer*innen über Nebenan.de gewinnen, das im Grunde wie Facebook für die Nachbarschaft ist. Dort haben wir uns und unser Projekt einfach offen vorgestellt und gesagt, dass wir uns sehr über Nutzer*innen und deren Feedback freuen würden. Zusätzlich haben wir Freunde, Familie und Mitglieder von studentischen Organisationen, in denen wir aktiv sind, angesprochen und Inhalte auf unseren persönlichen Social-Media-Kanälen geteilt.“

 

Welche persönlichen Lektionen habt ihr aus dem Gründungsprozess gezogen, die ihr anderen angehenden Gründer*innen mit auf den Weg geben würdet?

„Das Wichtigste ist, mit unseren Nutzer*innen zu sprechen, um ihre Bedürfnisse und Probleme zu verstehen. Zudem ist es extrem wichtig, Durchhaltevermögen zu zeigen und bei Problemen und Schwierigkeiten nicht aufzugeben. Uns hat es geholfen, die App möglichst schnell und regelmäßig Leuten vorzuführen. Positives Feedback hat uns motiviert, weiterzumachen, und aus dem negativen Feedback haben wir gelernt.“

 

swapix findet ihr im Apple Store und im Google Play Store – Zeit, zu tauschen statt zu kaufen!