Die deutsche Wirtschaft leidet erheblich unter den Folgen der Corona-Pandemie. Vor allem Startups sind existenziell bedroht. Das zeigt eine aktuelle Studie, die der startup.niedersachsen Beirat mit Unterstützung des Marktforschungsinstituts CURTH + ROTH durchgeführt hat.
Ziel der Studie war es, die Auswirkungen von COVID-19 auf niedersächsische Startups zu evaluieren. Dafür hat der Beirat am 12.3.2020 kurzfristig eine Umfrage im niedersächsischen Startup-Ökosystem gestartet, deren Ergebnisse nun vorliegen.
Starke Geschäftsbeeinträchtigung
Von den befragten Startups gaben 77 Prozent an, dass sie ihre Geschäftstätigkeit durch die Corona-Krise stark beeinträchtigt sehen. Wie in der folgenden Grafik zu sehen ist, fühlen sich knapp 49 Prozent der niedersächsischen Startups stark von der Pandemie beeinträchtigt. Gut 46 Prozent empfinden eine mittlere und nur ca. 5 Prozent eine geringe Geschäftsbeeinträchtigung.
Woran liegt es?
Der Auslöser für die aktuelle Beeinträchtigung lässt sich auf hauptsächlich drei Gründe zurückführen, wie die zweite Grafik zeigt. Zum einen sind die Kund*innen von der Situation verunsichert, sodass sie ihre Kaufentscheidung aufschieben und teilweise sogar zurückziehen. Zum anderen hat der Ausfall von Veranstaltungen, wie Messen und Events, zur Folge, dass die Produkte oder Dienstleistungen dort nicht vorgestellt und beworben werden können. Die Jungunternehmen erfahren somit einen direkten Umsatzrückgang, was eine Geschäftsbeeinträchtigung nach sich zieht.
Startups haben schon jetzt Umsatzverluste
Die niedersächsischen Startups verlieren bereits jetzt im Schnitt 34.000 Euro monatlich durch die Corona-Pandemie. Hochgerechnet auf die nächsten drei bis sechs Monate bedeutet das einen durchschnittlichen Umsatzverlust von über 300.000 Euro. Laut Umfrage sind 66 Prozent der Startups dadurch in ihrer Existenz bedroht.
Wie können die Startups unterstützt werden?
Nach der Verdeutlichung der Problematik stellt sich nun die Frage, wie den Startups in der Krisenzeit geholfen werden kann. Die bisherigen Maßnahmen des Staats zur Stabilisierung der Wirtschaft, adressieren nicht die spezifischen Bedarfe von Startups. Was kann das Land Niedersachsen also tun, um die jungen Unternehmen zu unterstützen? Von den befragten Startups sind sich 72 Prozent einig, dass eine staatliche Lohnkostenübernahme sehr hilfreich wäre. Ebenso können kurzfristige Darlehen helfen, die Liquiditätsengpässe zu überbrücken. Wichtig hierbei ist eine schnelle Abwicklung, sodass die Startups kurzfristig Hilfe erhalten – am besten innerhalb der nächsten sieben Wochen.
Alle Studienergebnisse sowie Hintergrundinformationen könnt ihr hier einsehen und herunterladen. Die Grafiken können frei verwendet werden.