Das Braunschweiger Drohnen-Startup starcopter im Überflug: Ihre aufregende Suche nach Investor*innen hat sie quer durch Deutschland, in die USA und sogar bis nach Singapur geführt. Wer hätte angenommen, dass das richtige Match direkt vor der Haustür wartet? starcopter hat die BraWo-Capital-Group, eine Tochtergesellschaft der Volksbank Braunschweig-Wolfsburg, direkt in ihrer Heimatstadt überzeugt.

Gegründet im Jahr 2017 von Studierenden der TU Clausthal und der TU Braunschweig, hat starcopter sich zur Aufgabe gemacht, die Effizienz von Fluggeräten zu erhöhen. Ein ehrgeiziges Ziel, doch ihr Durchhaltevermögen und Innovationsgeist haben sich ausgezahlt. Mit der finanziellen Unterstützung der BraWo-Capital-Group kann das Startup nun noch mehr abheben. Ihre Drohnen, die bereits mehr Nutzlast und eine längere Flugdauer als viele der derzeit auf dem Markt befindlichen Modelle aufweisen, sind auf dem besten Weg, die Branche zu revolutionieren.

Drohnen, insbesondere elektrisch betriebene, haben eine begrenzte Flugdauer. Eine der weltweit erfolgreichsten Inspektionsdrohnen, die DJI M300, kann maximal 2,7 Kilogramm tragen und damit maximal 30 Minuten in der Luft schweben. starcopter gelingt es, diese Werte fast zu verdoppeln. Der Schlüssel liegt in der Technologie, die sie entwickelt haben: Das junge Unternehmen hat nach eigenen Angaben die weltweit effizienteste Drohne ihrer Klasse entwickelt. Sie kann z.B. mit einer Nutzlast von 4 Kilogramm 50 Minuten in der Luft bleiben. Das ist ein gewaltiger Sprung in Bezug auf Effizienz und Leistung. Darüber hinaus ist das Unternehmen stolz darauf, dass 90 Prozent ihrer Bauteile aus Deutschland stammen. Sie wollen auch zunächst ihren Fokus auf Drohnen für die Gewässererforschung und die Windenergie-Branche legen, sehen aber langfristig auch Potenzial in der Logistik und Lieferbranche.

starcopter hat den letzten eigenen Prototypen entwickelt und steht nun vor der Aufgabe, diesen zu zertifizieren. Ab 2024 sollen die ersten Umsätze erwirtschaftet werden und ab 2025 soll sich das Unternehmen bestenfalls selbst tragen. Ein ambitionierter Zeitplan, doch Geschäftsführer Henner Niebuhr ist optimistisch: „Wir werden unseren Nischenmarkt erobern.“

Nicht nur die überzeugende Technologie, sondern auch die unternehmerische Weitsicht und das Engagement des starcopter-Teams haben die BraWo-Capital-Group überzeugt. Wichtig für die Investor*innen war auch, dass die Gründer*innen eigenes Kapital ins Unternehmen gesteckt haben. Der Geschäftsführer der BraWo-Investment-Tochter, Thomas Zechner, lobte den „völlig neuen Ansatz“ und war beeindruckt vom Konzept, Team und der Unternehmung insgesamt.

Die Auswirkungen dieser erfolgreichen Finanzierungsrunde betreffen allerdings nicht nur starcopter – es ist ein Grund zum Feiern für die gesamte Braunschweiger Wirtschaftsförderung, die den Sieg als Bestätigung der blühenden Startup-Szene in der Stadt sieht. Für starcopter ist das nur der Beginn ihrer Reise. Mit dieser Geldspritze plant das Unternehmen, sein Team aufzustocken, neue Produktions- und Testanlagen anzuschaffen und die Zertifizierung ihres Markteinstiegsprodukts zu finanzieren. Langfristig sieht das Team von starcopter auch den Transportsektor – speziell die letzte Meile der Lieferkette – als potenziellen Markt für ihre Drohnen.

Schließlich ist starcopters Erfolg auch ein Beispiel für das wachsende Ökosystem von Startups und Investoren*innen in Braunschweig. Es zeigt, dass es möglich ist, innovative Technologie-Startups zu gründen und zu finanzieren, ohne die Heimatstadt verlassen zu müssen. Das sind tolle Neuigkeiten für alle angehenden Gründer*innen, die davon träumen, ihre eigenen innovativen Ideen in die Realität umzusetzen und ein hervorragendes Beispiel dafür, dass Wagniskapital und Innovationsgeist Hand in Hand gehen können, um etwas wirklich Großartiges zu schaffen. Und wer weiß, vielleicht ist das nächste große Ding in der Technologiewelt nur einen Steinwurf entfernt!

Bildnachweis: Braunschweig Zukunft GmbH – Mascha Bogner.