Es geht voran: Das Life Science Startup CORAT Therapeutics GmbH erhält sowohl vom Land als auch vom Bund eine Millionen-Förderung für die klinische Phase II. Die Verhandlungen um eine strategische Partnerschaft laufen. Und auch in der ersten Studienphase macht das niedersächsische Biotechnologieunternehmen Fortschritte. Der erste Corona-Patient in Braunschweig wird bereits mit dem Medikament Cor-101 behandelt.

Das Braunschweiger Startup CORAT Therapeutics, hinter dem die YUMAB GmbH steckt, entwickelt ein Medikament, das schwere Krankheitsverläufe bei einer Covid-19-Infektion vermeiden und Patient*innen rasch heilen soll. Der Wirkstoff ist ein durch biotechnologische Methoden hergestellter Antikörper, wie ihn der Körper normalerweise selbst nach einer Infektion oder Impfung bildet. Er blockiert mit sehr hoher Bindestärke auf der Oberfläche des Virus die Stellen, die das Virus zum Andocken an menschliche Zellen benötigt. Für die Entwicklung ihres Antikörper-basierten Medikaments ist das Braunschweiger Startup CORAT Therapeutics allerdings auf Finanzierung angewiesen.

Finanzierung vom Land

Zwei Finanzierungsrunden hat das niedersächsische Biotechnologieunternehmen bereits abgeschlossen. An der neuen Runde hat sich die landeseigene NBank Capital Beteiligungsgesellschaft mbH gemeinsam mit privaten Geldgeber*innen der Region beteiligt und einen Betrag in mittlerer siebenstelliger Höhe eingebracht. Schon zum dritten Mal schließen sich das Land Niedersachsen und private Investor*innen zusammen. Insgesamt sind so bereits etwa 15 Millionen Euro zusammengekommen. Ziel der aktuellen Förderung ist eine gesicherte Finanzierung für die in Kürze beginnende zweite klinische Studienphase.

„Wir sind dem Land Niedersachsen, der NBank und den Privatinvestoren sehr dankbar, dass sie diese nächsten wichtigen Schritte mit uns gemeinsam gehen und uns nicht nur finanziell derartig unterstützen“, freut sich Dr. Andreas Herrmann, Geschäftsführer bei CORAT, über die Förderung. Dr. Ulf Meier, Vorstandmitglied der NBank, fügt hinzu: „Wir haben von Anfang an Vertrauen in das Team gesetzt und wurden nicht enttäuscht. Corona ist noch lange nicht besiegt. Wirksame Medikamente zur Behandlung von Covid19-Patienten werden weiterhin dringend gebraucht.“ „Auch die Niedersächsische Landesregierung hat ein hohes Interesse daran, diese Erfolgsgeschichte weiterzuschreiben“, ergänzt Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann. Weitere Informationen findet ihr auf der Website von CORAT.

Finanzierung vom Bund

Doch CORAT kann sich noch auf weitere Gelder freuen. Das Unternehmen erhält bis zu sieben Millionen Euro aus dem 50-Millionen-Fördertopf des Bundesförderprogramms „Forschung und Entwicklung dringend benötigter Therapeutika gegen SARS-CoV-2“. Zusammen mit den Landesmitteln kann sich das Startup somit 12,7 Millionen Euro sichern. Für die Finanzierung einer weiteren Testphase benötigt das Unternehmen allerdings rund 50 Millionen Euro. Daher hoffen die Forscher*innen auch auf Fördermittel aus einem 300-Millionen-Paket des Bundes und verhandeln parallel mit mehreren strategischen Partner*innen.

Erste klinische Studie läuft

Auch in der klinischen Studienphase geht es voran. Zurzeit befindet sich CORAT in der ersten Phase. In dieser wird die Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit des Medikaments Cor-101 an insgesamt 45 Patient*innen an fünf deutschen Studienzentren evaluiert. An der Studie sind das Uniklinikum Dresden und Leipzig, das Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart und das Städtische Klinikum Braunschweig beteiligt. Der erste Patient wurde an der Uniklinik in Tübingen behandelt. In Braunschweig lässt sich bisher ein Freiwilliger testen. Das Ende der ersten klinischen Phase wird für Ende Juli 2021 erwartet.

 

(Bild: Yumab)