Am 25. Mai 2023 fand die Entrepreneurship Education Fachkonferenz, initiiert von startup.niedersachsen und der Stiftung Universität Hildesheim, im Novotel Hildesheim statt und bot ein Forum für intensive Diskussionen und Ideenaustausch über die Entwicklung und Förderung unternehmerischer Kompetenzen.

Die Fachkonferenz zog eine beeindruckende Mischung aus Akademiker*innen, Pädagog*innen, Unternehmer*innen und Politiker*innen an. Der Austausch war weitreichend und umfasste Themen wie den Einfluss von Bildung auf das unternehmerische Denken und Handeln, die Einführung von unternehmerischen Konzepten in Schulen und Hochschulen und die Rolle des digitalen Lernens.

Eröffnet wurde die Fachkonferenz durch den wissenschaftlichen Leiter der Kompetenzwerkstatt für Entrepreneurship und Transfer (KET) an der Universität Hildesheim, Prof. Dr. A. Pitsoulis. In seiner Eröffnungsrede gab er interessante Einblicke in die Bedeutung von Bildung für die Entwicklung zukünftiger Unternehmerinnen und Unternehmer. Darüber hinaus richteten Falko Mohrs, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur, und Frank Doods, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, per Videobotschaft herzliche Grußworte an alle Teilnehmenden und betonten die zentrale Bedeutung des proaktiven Handelns in der Entrepreneurship Education.

Revolutionäre Ideen für Schulen: Unternehmerisches Denken und Handeln in der Bildung von morgen

Die vielfältigen Vorträge boten eine Fülle von Einblicken und praktischen Beispielen, die das Publikum dazu anregten, die Möglichkeiten für unternehmerische Bildung in ihren eigenen Kontexten zu überdenken und weiterzuentwickeln: So betonte beispielsweise Autor und Entrepreneurship-Education-Urvater Prof. Dr. Günter Faltin in seinem Vortrag die Wichtigkeit, bei jungen Menschen die Motivation aufrechtzuerhalten und Chancen aufzuzeigen, anstatt sie mit Fachwissen zu überfluten. Er stellte die Chancen der Entrepreneurship Education vor und diskutierte, wie man die Kluft zwischen Theorie und Praxis überwinden kann. Sein Fokus lag auf der Bedeutung von günstigen Bedingungen und dem Glauben an den eigenen Erfolg.

Ein weiterer Vortrag zum Thema „Political Entrepreneurship Education“ hob die oft übersehene Schnittstelle zwischen Social und Political Entrepreneurship Education hervor. Die Notwendigkeit, das politisch-unternehmerische Selbstbewusstsein zu stärken, und die Integration demokratischer politischer Bildung mit unternehmerischem Handeln und Denken wurden diskutiert.

Darüber hinaus bewerteten Prof. Dr. Sven Ripsas und André Hardekopf aus Sicht des „Network for Teaching Entrepreneurship (NFTE) e.V.“ den aktuellen Stand der Entrepreneurship Education. Sie zeigten auf, wie Schülerinnen und Schüler durch Kurse unterstützt werden, wobei das Konzept des Stärkeprofils hervorgehoben wurde – die Überzeugung, dass jeder Einzelne über einzigartige Fähigkeiten verfügt. Als beeindruckendes Beispiel wurde eine Achtklässlerin vorgestellt, die ihren eigenen Businessplan für selbstgehäkelte Duftkissen präsentierte, den sie im Rahmen des Kurses erarbeitet hatte.

Prof. Wolf-Dieter Hasenclever, Professor für Wirtschaftsethik, Entrepreneurship und Nachhaltige Entwicklung an der Fachhochschule des Mittelstands Berlin, beleuchtete die Rolle der künstlichen Intelligenz in der Entrepreneurship Education. Er argumentierte, dass KI dazu beitragen kann, die Anfangsmotivation zu stärken und den Recherche-Prozess zu optimieren, wodurch Lehrkräfte mehr Zeit für individuelle Anliegen der Schüler*innen haben. Zudem betonte er die Wichtigkeit von Fort- und Weiterbildung für Lehrkräfte.

Visionäre Perspektiven: Entrepreneurship Education und die Gestaltung der Bildung von morgen

Die Konferenz endete mit einem eindrucksvollen Abschlusspanel, das von der SPIEGEL-Bestsellerautorin, Schulleiterin und niedersächsischen Digitalbeauftragten Silke Müller moderiert und in dem die Wichtigkeit einer starken unternehmerischen Bildung in einem sich ständig verändernden globalen Wirtschaftsraum betont wurde. Zudem wurde die Notwendigkeit einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen Bildungsinstitutionen und der Wirtschaft diskutiert.“ Die heutige Bildung steht zweifelsohne vor der Herausforderung, sich angesichts der raschen technologischen Entwicklung und des Einflusses der Künstlichen Intelligenz zu wandeln. Es wird zunehmend klar, dass wir Veränderungen anstoßen müssen und unsere Bildungseinrichtungen darauf ausrichten sollten, individuelle Persönlichkeiten zu fördern. Die Schule der Zukunft geht über reine Wissensvermittlung hinaus. Wir müssen unternehmerisches Denken und Handeln in den Schülerinnen und Schülern kultivieren und  jetzt als Gesellschaft den Mut haben, Veränderungen im Bildungssystem zügig anzugehen. In Niedersachsen sind wir auf einem guten Weg, aber wir müssen das Tempo erhöhen“, resümiert Initiator Samir Roshandel, Themenmanager für Entrepreneurship Education bei startup.niedersachsen.

Wir freuen uns auf weitere Veranstaltungen in diesem Rahmen und danken nochmals allen Referent*innen und Teilnehmenden!

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