Jasmin Oestreich ist nicht nur eine passionierte Gründerin, sondern auch eine Visionärin, die Ideen Realität werden lässt. In den letzten Jahren hat sie Startups beraten und selbst ein Unternehmen gegründet. Ihre Leidenschaft für den Aufbau und die Erweiterung von Unternehmen sowie für das Fundraising und die damit verbundenen Herausforderungen machen sie zu einer wertvollen Stimme in der Startup-Szene. Besonders am Herzen liegt Jasmin das Empowerment von Frauen in der Wirtschaft. Durch ihre Tätigkeit beim Magazin sheconomy vernetzt sie Menschen und bietet insbesondere Frauen in der Startup-Szene wertvolle Unterstützung. Bei der IdeenExpo in Hannover sprach sie über ihre Erfahrungen und gab Einblicke in ihre Arbeit und Motivation.

 

Samir: Jasmin, schön, dass du die lange Reise nach Hannover auf dich genommen hast. Kannst du uns mehr über dich erzählen und was dich heute hierher führt?

Jasmin Oestreich: Hi, ich bin Jasmin, Gründerin, und setze mich für Female Empowerment ein. Ich bin hier, weil wir mit sheconomy, dem Wirtschaftsmagazin für Frauen, einen Role Model Talk auf der Bühne von Niedersachsen.next Startup hatten, und ich die Gelegenheit hatte, Mona Ghazi zu interviewen.

Samir: Du hast auch selbst ein Unternehmen gegründet. Was genau hast du gemacht?

Jasmin Oestreich: Meine Co-Gründerin und ich haben eine lokale Kommunikationsplattform entwickelt, eine App, die es ermöglicht, dass Content nur am Ort seiner Veröffentlichung sichtbar ist und sich anschließend automatisch löscht. Das erlaubt es den Nutzer*innen, interaktiv und spontan zu kommunizieren, ohne permanente Datenspeicherung.

Samir: Das klingt nach einer spannenden Idee! Hat dich deine eigene Gründungserfahrung dazu motiviert, andere Frauen im Unternehmertum zu unterstützen?

Jasmin Oestreich: Als Frau in der Startup-Szene zu sein, kann herausfordernd sein, besonders beim Fundraising. Es ist eine traurige Wahrheit, dass nur 1,8 % des europäischen Risikokapitals in frauengeführte Startups fließen. Ich glaube, das liegt unter anderem an unbewussten Vorurteilen und daran, dass Frauen oft weniger zugetraut wird.

Samir: Wie sieht es auf der Investor*innenseite aus? Wie viele Frauen sind dort tätig?

Jasmin Oestreich: Etwa 13,6 % der Investor*innen sind weiblich. Es gibt allerdings Netzwerke, wie das Encourage Ventures Network und das Female Investors Network, die sich dafür einsetzen, dass mehr in frauengeführte Startups investiert wird.

Samir: Du bist nun bei sheconomy im Bereich Business Development und Partnerschaften tätig. Was hast du aus dieser Erfahrung gelernt?

Jasmin Oestreich: Es ist unglaublich wichtig, als Frau sichtbar zu sein. Egal ob du eine Idee hast, ein Unternehmen gründest oder vorantreibst, als Role Model herauszutreten und zu zeigen, was du kannst, ist essentiell. Das empowert nicht nur dich selbst, sondern auch andere Frauen.

Samir: Was würdest du einer Frau empfehlen, die gründen möchte?

Jasmin Oestreich: Sprich mit vielen Menschen, besonders mit deiner Zielgruppe, hol dir Mentorinnen und trau dich. Es ist nicht schlimm zu scheitern. Im Gegenteil, du wirst viel lernen und auf deinem Weg wachsen. Scheitern gehört zum Erfolg dazu.

Samir: Zum Abschluss, kannst du uns ein Buch, einen Podcast und einen weiteren Tipp empfehlen?

Jasmin Oestreich: Als Buch empfehle ich „Erfolgreich statt perfekt“ von Frederike Probert. Ein toller Podcast ist der Lifestyle of Longevity Podcast von Dr. Kati Ernst und Kristine Zeller. Mein Tipp: Lass dich nicht von alten Glaubenssätzen aufhalten. Du kannst alles erreichen, was du dir vornimmst.