Deutschland bleibt ein Land des Unternehmergeists: Der neue Global Entrepreneurship Monitor (GEM) 2023/2024 zeigt, dass das Gründungsgeschehen hierzulande weiterhin dynamisch ist. Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Bericht liefern spannende Einblicke in die aktuelle Gründungslandschaft. Besonders im Fokus stehen die steigende Gründungsbereitschaft junger Menschen, die Rolle von Migrant*innen und die wachsende Bedeutung von Umweltaspekten bei Unternehmensgründungen.

 

Gründungsquote 2023: Deutschland erreicht zweithöchsten Wert in 25 Jahren

Die Gründungsquote in Deutschland lag 2023 bei 7,7 Prozent. Dies ist der zweithöchste Wert in der 25-jährigen Geschichte des GEM. Trotz eines leichten Rückgangs im Vergleich zum Vorjahr bleibt die Quote auf einem hohen Niveau. Besonders in den letzten Jahren war eine starke Zunahme der Gründungsaktivitäten zu verzeichnen, nachdem die Quote 2020 aufgrund der Corona-Pandemie stark eingebrochen war. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland damit hinter dem Vereinigten Königreich (11,8 Prozent) und Frankreich (10,8 Prozent), aber zum Beispiel vor Norwegen (6,9 Prozent) und Spanien (6,8 Prozent).

 

Junge Menschen treiben das Gründungsgeschehen voran

Eine besonders positive Entwicklung zeigt sich bei jungen Gründer*innen: Die Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen weist mit 13,3 Prozent die höchste Gründungsaktivität auf. Auch die 18- bis 24-Jährigen zeigen mit einer Quote von 11,0 Prozent starkes Interesse an der Unternehmensgründung. In den letzten sieben Jahren hat sich die Gründungsbereitschaft in dieser jüngsten Altersgruppe mehr als verdreifacht. Damit zeigt sich, dass junge Menschen in Deutschland verstärkt nach Unabhängigkeit und Innovation streben.

 

Migrant*innen gründen häufiger

Ein weiterer bemerkenswerter Befund des GEM-Berichts ist die hohe Gründungsquote von Menschen mit Einwanderungsgeschichte. Mit 12,6 Prozent gründen Migrant*innen deutlich häufiger als in Deutschland Geborene (ca. 7,0 %).

 

Umweltbewusstsein prägt die Unternehmenslandschaft

Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein nehmen einen immer größeren Stellenwert in der deutschen Unternehmenslandschaft ein. Über 70 Prozent der neuen und etablierten Unternehmer*innen berücksichtigen Umweltaspekte in ihrer Unternehmensstrategie, bei Produkten und Dienstleistungen oder in der Gestaltung der Lieferkette. Dabei berichten Gründer*innen doppelt so häufig wie etablierte Unternehmer*innen von positiven Auswirkungen auf Kund*innenenanzahl, Umsatz und Gewinn durch die Integration von Umweltaspekten.

 

Niedersachsen als starker Standort

Der Global Entrepreneurship Monitor 2023/2024 zeigt deutlich: Deutschland ist auf einem guten Weg, eine lebendige und vielfältige Gründungskultur zu etablieren. Besonders junge Menschen und Migrant*innen tragen maßgeblich zur Dynamik bei, während die Berücksichtigung von Umweltaspekten immer wichtiger wird. Niedersachsen kann diese Trends nutzen, um sich als attraktiver Gründungsstandort weiter zu profilieren. Mit Initiativen im Bereich Entrepreneurship Education, Projekten wie der Startup Preschool und einen Fokus auf impact-driven Startups an einigen Standorten in Niedersachsen ergeben sich eine Vielzahl von Chancen!

 

Der ganze Monitor kann hier eingesehen werden.