Rückenschmerzen sind längst zu einer der am häufigsten auftretenden Volkskrankheiten geworden. Sitzen im Büro, monotone Bewegungsabläufe oder schlicht Bewegungsmangel – die Ursachen sind vielfältig, die Folgen oft schmerzhaft. Genau hier setzt rectify an: Das Startup aus Braunschweig will Haltung neu denken und dabei Menschen helfen, sich selbst besser zu verstehen. Mit einem intelligenten Sensorshirt, das mehr kann, als bloß zu messen.

Vom Forschungslabor zur Alltagstauglichkeit

Die Wurzeln von rectify liegen im Forschungslabor der TU Braunschweig. “Die Initialzündung war ein Sensor, der seine eigene Verformung misst – so etwas gab es schlichtweg noch nicht”, erinnert sich Benjamin Holmer, einer der vier Gründer. Doch ein innovativer Sensor allein macht noch kein Produkt. Also suchte das Team nach einem sinnvollen Anwendungsfeld – und fand es beim Thema Rückenschmerzen. Die Idee war so simpel wie wirkungsvoll: Ein tragbares System, das Haltung im Alltag präzise erfassbar macht und Nutzer*innen direkt per Vibration auf Fehlhaltungen hinweist.

Ein Team mit Rückenwind

Hinter rectify stehen Benjamin Holmer (CEO), Tom Schröder (CTO), Ramin Waraghai (CSO) und Jonas Walkling (CIO) – ein interdisziplinäres Team, das technische Exzellenz mit sportwissenschaftlichem Know-how und unternehmerischem Spirit verbindet. Von Embedded Systems über Cloud-Architekturen bis hin zu Gesundheitsforschung: Die Gründer bringen Expertise aus unterschiedlichsten Disziplinen zusammen. Und genau dieser Mix ist es, der rectify einzigartig werden lässt.

Prävention statt Symptombehandlung

rectify geht über das klassische Wearable hinaus. Das Sensorshirt misst nicht nur Haltung, sondern gibt auch in Echtzeit Feedback per Vibration und erstellt automatisch ein individuelles Rückentraining via App. Ergänzt wird das Ganze durch eine professionelle Software für Unternehmen und Forschungseinrichtungen. “Wir schaffen echte Prävention – nicht nur Symptombehandlung”, bringt es Ramin Waraghai auf den Punkt.

Der Markt ruft – und rectify antwortet

Aktuell befindet sich rectify mitten im Markteintritt. Erste B2B-Projekte laufen bereits seit 2023, der B2C-Rollout seit 2025. Besonders stolz ist das Team auf das Feedback der ersten Nutzer*innen. “Zu sehen, wie Menschen ihr Verhalten ändern und spürbare Verbesserungen erleben – das ist unbezahlbar”, sagt Holmer.

Doch der Weg dahin war steinig. Die größte Herausforderung? Die Finanzierung über eine langwierige Entwicklungsphase hinweg zu sichern. “Das war brutal – mit Blut, Schweiß, Tränen und endlosen ‚Neins‘‘”, erzählt Holmer offen.

Die nächsten Schritte: Skalierung, Internationalisierung, Partnerschaften

Jetzt steht die Skalierung an. Zielmärkte: B2C, Pflege, Forschung – und die USA. Gleichzeitig sucht rectify Partner*innen im Vertrieb, Krankenkassen und der Forschung sowie Investor*innen für die nächste Wachstumsrunde.

Fazit: Haltung, die bleibt

rectify will mehr als kurzfristige Lösungen. Das Startup denkt Haltung ganzheitlich – vom Alltag über den Beruf bis in die Forschung. Mit einem System, das Menschen langfristig begleitet und stärkt. Oder wie es Holmer sagt: “Wir wollen, dass Menschen ihren Rücken nicht nur spüren, wenn’s weh tut – sondern ihn wirklich verstehen.”

Recitfy: Ein Smartsensor, der die Rückenform korrigiert.