Die deutsche Wirtschaft steht vor einer entscheidenden Herausforderung: dem akuten Fachkräftemangel. Besonders betroffen ist das Startup- und Scaleup-Ökosystem, das trotz wirtschaftlicher Flaute eine zentrale Rolle als Jobmotor übernimmt. Ein aktueller Bericht beleuchtet, wie sich dieser Mangel auf Wachstum und Innovation auswirkt und welche Lösungen notwendig sind. Die Ergebnisse sind auch für Niedersachsen von entscheidender Bedeutung.

Die Ergebnisse der Studie auf einen Blick:

  • Wachstum trotz Wirtschaftsflaute: Startups und Scaleups haben seit 2020 insgesamt 107.000 neue Jobs geschaffen und beschäftigen nun 522.000 Menschen – ein Anstieg um 26 %.
  • Fachkräftemangel als Bremse: 60 % der Scaleups sehen den Fachkräftemangel als großes Hindernis für Wachstum und Innovation. Besonders betroffen sind die Bereiche IT (69 %), Sales (46 %) und Marketing (33 %).
  • Internationale Ausrichtung: 45 % der Beschäftigten in Scaleups kommen aus dem Ausland, und 74 % dieser Unternehmen nutzen Englisch als erste Arbeitssprache.
  • Visaproblematik: Gründer*innen bewerten die Prozesse der Fachkräftezuwanderung negativ. 57 % kritisieren die Dauer, 49 % die Komplexität der Visa-Verfahren.
  • Optimismus für die Zukunft: Trotz der aktuellen Herausforderungen rechnen 80 % der Gründer*innen mit einer Verbesserung der wirtschaftlichen Lage bis Ende 2025.

Startups und Scaleups: Wachstumsmotor trotz Krise

Startups und Scaleups haben in den letzten Jahren beeindruckende Zahlen vorgelegt. Die Beschäftigtenzahl stieg von 415.000 im Jahr 2020 auf 522.000 – ein Wachstum von 26 %. Diese dynamische Entwicklung macht die Branche zu einem wichtigen Pfeiler des deutschen Arbeitsmarkts. Trotzdem ist der Fachkräftemangel eine Bremse: Für 60 % der Scaleups und 80 % der größeren Unternehmen behindert er das Wachstum. Besonders betroffen sind Schlüsselbereiche wie IT (69 %), Sales (46 %) und Marketing (33 %). Um dieses Potenzial zu nutzen, ist ein gezieltes Eingreifen erforderlich.

Internationale Talente als Schlüssel

Die Studie zeigt, dass internationale Fachkräfte eine entscheidende Rolle spielen: 45 % der Beschäftigten in Scaleups kommen aus dem Ausland, und 74 % der Unternehmen nutzen Englisch als Arbeitssprache. Dies senkt Hürden für internationales Recruiting und macht Startups attraktiver für globale Talente.

Herausforderungen bei Visum und Integration

Ein großes Hindernis bleibt der Visumsprozess. Lange Wartezeiten und bürokratische Hürden machen Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern weniger attraktiv. Nur 17 % der Gründer*innen bewerten die Bedingungen zur Fachkräfteeinwanderung positiv. Gefordert wird eine Reform, die Unternehmen stärker in den Prozess einbindet und Talente schneller integriert.

Startups in Niedersachsen: Zukunft gestalten

Die Studie zeigt auch, dass Gründer*innen optimistisch bleiben: 80 % rechnen bis Ende 2025 mit einer Verbesserung der wirtschaftlichen Lage. Dieses Vertrauen sollte als Motivation genutzt werden, um Talente aus aller Welt zu gewinnen. Neben globalem Recruiting sind innovative Matching-Ansätze gefragt. Staat und Wirtschaft sollten gemeinsame Plattformen schaffen, um Fachkräfte und Startups zusammenzubringen. Der Fokus auf Regionen wie Südasien und Nordamerika, die bereits jetzt wichtige Rekrutierungsquellen sind, könnte weiter ausgebaut werden. Hier liegt großen Potenzial für Niedersachsen.next und die Matchingplattform innomatch von Niedersachsen.next Startup.

Fazit und Maßnahmenempfehlungen der Studie

Die Studie zeigt klar: Internationale Talente sind ein entscheidender Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit von Startups und Scaleups. Doch der Fachkräftemangel und die Hürden im Rekrutierungsprozess bremsen das Wachstum. Gezielte Maßnahmen sind notwendig, um Einwanderungs- und Visaverfahren zu vereinfachen und die Integration internationaler Talente zu erleichtern.

  1. Beschleunigung der Visaverfahren: Bürokratische Prozesse müssen vereinfacht und beschleunigt werden.
  2. Unterstützung bei der Integration: Unternehmen und Politik sollten eng zusammenarbeiten, um internationale Talente besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
  3. Internationale Attraktivität steigern: Englisch als Arbeitssprache und eine offene Unternehmenskultur sollten stärker gefördert werden.

Weitere Informationen sowie die komplette Studie findest du auf den Websites des Startup-Verbands und der StepStone Group.