Der Transfer von geistigem Eigentum (Intellectual Property, IP) aus Hochschulen in die Wirtschaft spielt eine entscheidende Rolle für Innovationen im Life-Science-Sektor. Niedersachsen.next Startup engagiert sich intensiv an der Optimierung dieses Prozesses, um Wissenschaft und Wirtschaft enger zu verzahnen und Ausgründungen zu beschleunigen.
Herausforderungen beim IP-Transfer
Trotz vieler Erfolgsgeschichten gibt es nach wie vor strukturelle Hürden im IP-Transfer:
- Uneinheitliche Erfahrungen und teils lange Verfahren erschweren die Umsetzung.
- Komplexe rechtliche Rahmenbedingungen erfordern individuelle Verhandlungslösungen.
- Die geringe Zahl IP-basierter Ausgründungen führt zu fehlenden Routinen in Hochschulverwaltungen.
- Hochschulen setzen hauptsächlich auf Lizenzierungen anstelle von direkten Patentverkäufen.
- In Deutschland existiert bisher kein standardisiertes Verfahren für den IP-Transfer.
Fortschritte und aktuelle Entwicklungen
Um diese Herausforderungen zu adressieren, wurden in Niedersachsen zahlreiche Initiativen gestartet:
- Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) fördert mit 6,3 Millionen Euro acht Projekte zur Optimierung des IP-Transfers.
- Mehrere niedersächsische Hochschulen sind in der SPRIN-D-Arbeitsgruppe „IP-Transfer 3.0“ aktiv.
- Die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) hat den ersten „IP for Shares“-Deal in Niedersachsen abgeschlossen, weitere Hochschulen erwägen Pilotprojekte.
Niedersachsen.next Startup als Treiber des Wandels
Seit 2021 engagiert sich Niedersachsen.next Startup aktiv für eine Beschleunigung des IP-Transfers durch breit gestreute Aktivitäten:
- Workshops zu Virtual Shares: Mehr als 200 Teilnehmer*innen informierten sich über innovative Finanzierungs- und Beteiligungsmodelle.
- Q&A Webinar „IP For Virtual Shares“: Ein umfassender Leitfaden zur Nutzung von Virtual Shares wurde veröffentlicht.
- Beteiligung an der SPRIN-D-Arbeitsgruppe „IP-Transfer 3.0“ als einzige Landesinitiative.
- Forschung & Umfragen: Zwei Studien zum IP-Transfer abgeschlossen, eine dritte aktuell in Arbeit. Umfragen unter Investor*innen zeigen hohe Akzeptanz von Virtual Shares.
- Tools zur Erleichterung des IP-Transfers: Co-Entwicklung von Hilfsmitteln wie dem IP-Wahl-O-Meter und Musterverträgen.
- Austausch & Vernetzung: Durchführung von Fachveranstaltungen mit dem MW, MWK und der SPRIN-D AG für Hochschulvertreter*innen.
Um den IP-Transfer in Niedersachsen weiter zu beschleunigen, setzt sich Niedersachsen.next Startup für gezielte landesseitige Fördermaßnahmen ein:
- Verknüpfung von Fördergeldern an Meilensteine im IP-Transfer.
- Prämienzahlungen für Hochschulen mit schnellen IP-Transferprozessen im Rahmen von Förderrichtlinien.