Trotz der Corona-Krise ist der Großteil der deutschen Startups optimistisch – und möchte in den kommenden Monaten sogar Personal aufstocken. Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommt der 8. Deutsche Startup Monitor 2020. Neugierig geworden? Wir haben die wichtigsten Fakten für Euch zusammengestellt.

Die 8. Ausgabe des Deutschen Startup Monitor ist da! Am 29. September 2020 wurden die Ergebnisse der Befragung präsentiert, die von dem Bundesverband Deutsche Startups e. V. und der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC in Zusammenarbeit mit der Universität Duisburg-Essen erstellt wurde – und an der fast 2.000 deutsche Startups teilnahmen.

Viele Gründerinnen und Gründer sehen in der Krise eine Chance

Das Stimmungsbarometer der deutschen Startup-Szene zeigt: Wie die gesamte Wirtschaft sind auch die Startups von der Corona-Krise schwer betroffen. Knapp drei Viertel der Befragten gaben an, dass die Pandemie zur Beeinträchtigung ihrer Geschäftstätigkeit führe. Startups in den Branchen Tourismus, Medien und Kreativwirtschaft sowie Human Ressources trifft es dabei besonders schwer.

Auswirkungen der Corona-Krise

Franziska Teubert, Geschäftsführerin des Bundesverbands Deutsche Startups, stellt jedoch fest: „Startups sind wie die gesamte Wirtschaft von der Corona-Pandemie betroffen. Doch Gründerinnen und Gründer sehen in der Krise meist auch eine Chance und sind es gewohnt, schnell auf neue Situationen zu reagieren. Daher schauen sie optimistischer in die Zukunft als die deutsche Wirtschaft insgesamt.“ Tatsächlich planen die Gründerinnen und Gründer trotz der schwierigen Situation in den kommenden zwölf Monaten im Schnitt sechs neue Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter einzustellen. Und auch sonst zeigen die Startups Haltung: Anstatt Angestellte zu entlassen, fokussieren sich die Jungunternehmen in der Krise auf ihre Stärken.

Reaktion auf die Krise

 

Nachhaltigkeit gewinnt weiter an Bedeutung

Doch nicht nur ihrem eigenen Personal gegenüber beweisen viele Startups Verantwortung: Immer mehr Gründer und Gründerinnen setzen auf Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz sowie auf gesellschaftliche Teilhabe. So ordnet zum dritten Jahr in Folge eine steigende Anzahl an Startups ihre Produkte und Dienstleistungen der Green Economy bzw. dem Social Entrepreneurship (43 Prozent) zu. Den Startups kommt damit eine Schlüsselfunktion zu, wenn es um die großen Fragen rund um Klima und Nachhaltigkeit geht. Und auch innovative Technologien spielen eine immer größere Rolle: 43 Prozent der Startups gaben an, dass künstliche Intelligenz ihr Geschäftsmodell klar beeinflusst.

Produkte und Dienstleistungen, die sich der „Green Economy“ zuordnen lassen

Wenig Gründerinnen

Erstmalig beleuchtete der Deutsche Startup Monitor auch die Aspekte Diversität, Internationalität und Zuwanderung ausführlich. Ergebnis: Diversität ist ein klarer Bestandteil der Startup Kultur. Über 20 Prozent der befragten Gründerinnen und Gründer haben einen Migrationshintergrund und der Anteil ausländischer Mitarbeitender liegt bei rund 26 Prozent. Gleichzeitig zeigt sich jedoch auch, dass der Anteil von Gründerinnen bei den befragten Startups im sechsten Jahr in Folge nur leicht angestiegen ist – mit 15,9 Prozent sind sie weiterhin deutlich unterrepräsentiert. Hier gibt es noch viel Potenzial!

Gründerinnen und Gründer nach Geschlecht (2018-2020)

Die größten Herausforderungen

Auch, wenn die meisten Startups trotz Corona-Krise zuversichtlich in die Zukunft blicken, einige bereits bekannte Herausforderungen dürften sich nicht zuletzt durch die aktuell herrschende wirtschaftliche Situation vergrößert haben. So sehen mittlerweile 68 Prozent der Befragten den Vertrieb und die Kundengewinnung als größte Herausforderung – 13 Prozentpunkte mehr als im vergangenen Jahr. Ebenso beim Thema Kapitalbeschaffung, das mittlerweile 43 Prozent (2019: 38 Prozent) der Startups als herausfordernd empfinden. Und auch aktuelle Liquiditätsprobleme (18 Prozent) sind ein klares Indiz dafür, dass ein krisenbedingt gesunkenes Konsum- und Investitionsverhalten auch negativ auf die Startups einwirkt.

Gründen ist und bleibt eine Herausforderung, egal unter welchen Umständen. Umso beeindruckender ist es, wie viele Gründer und Gründerinnen sich ihr erfolgreich stellen. Wir wünschen allen Startups weiterhin – und speziell in dieser ungewöhnlichen Zeit – viel Erfolg und Optimismus und bedanken uns für die Teilnahme an der Befragung!

Weitere Informationen zum 8. Deutschen Startup Monitor findet Ihr unter: https://deutscherstartupmonitor.de/