Die Bundesregierung hat neue Förderrichtlinien veröffentlicht, darunter auch sechs Richtlinien, die für niedersächsische Startups interessant sind. Diese unterstützen gezielt zukunftsweisende Projekte in den Bereichen Gesundheitsinnovation, Medizintechnik, digitale Vernetzung und nachhaltige Bioökonomie. Von der Modellierung für schwere Infektionskrankheiten über die sprachgesteuerte Robotik für den Gesundheitssektor bis hin zur Entwicklung intelligenter 6G-Vernetzungslösungen – die Förderprogramme decken ein breites Spektrum an zukunftsrelevanten Themen ab. Sowohl Startups als auch KMUs, die in einem dieser Bereiche tätig sind, können von der Förderung erheblich profitieren.
Hier bekommt ihr eine Übersicht, wer gefördert wird und in welchen Bereichen Mittel zur Verfügung stehen:
Ausbau und Vernetzung der Modellierungskompetenz für schwere Infektionskrankheiten
Zielgruppe: Die Fördermaßnahme richtet sich vor allem an KMU, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen der Medizintechnik, die innovative medizintechnische Therapieverfahren entwickeln.
Ziel: Gefördert werden Projekte mit hohem Innovationspotenzial, die sich auf die Bekämpfung von Infektionskrankheiten wie Pandemien oder antimikrobielle Resistenzen konzentrieren. Im Rahmen dieser Richtlinie unterstützt das BMBF Einzel- und Verbundprojekte. Ziel ist es, neue Forschungsergebnisse in marktfähige Produkte und Lösungen zu überführen, die auf dem ersten Gesundheitsmarkt bestehen können und die globale Gesundheitslage verbessern.
Natürlichsprachliche Integration von Robotik in Gesundheitseinrichtungen
Zielgruppe: Gefördert werden Verbundvorhaben von Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Krankenhäuser, Kliniken und Einrichtungen der Gesundheitsversorgung. Dazu zählen auch KMUs und Startups.
Ziel: Das BMBF unterstützt Projekte, die Robotik-Lösungen entwickeln, um medizinisches Fachpersonal zu entlasten und die medizinische Aus- und Weiterbildung zu verbessern. Dazu werden No-Code- und Low-Code-Technologien gefördert, die eine flexible Anpassung der Systeme ermöglichen, ohne dass Roboterexpert*innen erforderlich sind.
Langzeit- und Spätfolgen bei Langzeitüberlebenden von Krebserkrankungen
Zielgruppe: Gefördert werden sollen interdisziplinäre Verbundprojekte. Antragsberechtigt sind staatliche und staatlich anerkannte Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sowie Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, insbesondere Klein- und Mittelständische Unternehmen. Die Verbundkoordination muss durch eine Hochschule beziehungsweise eine Universitätsklinik ausgeübt werden.
Ziel: Die Förderung richtet sich an Projekte, die innovative KI-gestützte Ansätze für die Krebsbehandlung entwickeln. Dies umfasst die Entwicklung präziserer und weniger invasiver chirurgischer Verfahren, um die Behandlungsergebnisse von Krebspatienten zu verbessern. Ziel ist es, durch hochpräzise Technik und die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft die deutsche Position in der Krebsforschung zu stärken und Innovationen in die klinische Praxis zu integrieren.
Zielgruppe: Antragsberechtigt sind KMUs, mittelständische Unternehmen sowie Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Klinikeinrichtungen im Rahmen von Verbundprojekten mit KMU und/oder mittelständischen Unternehmen.
Ziel: Das BMBF stellt Mittel für Forschung an innovativen Medizinprodukten, In-vitro-Diagnostika sowie digitalen medizintechnischen Lösungen bereit. Dadurch sollen zusätzliche Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten von KMU initiiert, die medizintechnische Forschung am Standort gesteigert, die Vernetzung von KMU mit Partner*innenn in der Wissenschaft und Gesundheitsversorgung erhöht sowie die Wettbewerbsposition der mittelständisch geprägten deutschen Medizintechnik gestärkt werden.
6G-intelligente Vernetzung für Gesellschaft und Wirtschaft
Zielgruppe: Gefördert werden Verbundprojekte, die sich aus schlagkräftigen, in der Regel industriegeführten Konsortien zusammensetzen und 6G-Schlüsseltechnologien und ergänzende neuartige Kommunikationstechnologien in konkreten Anwendungen erforschen und entwickeln. Antragsberechtigt sind staatliche und nicht staatliche Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Verbände und Vereine sowie sonstige Organisationen mit Forschungs- und Entwicklungsinteresse sowie Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft. Die Beteiligung von Startups, KMU und mittelständischen Unternehmen wird ausdrücklich erwünscht und bei der Projektbegutachtung positiv berücksichtigt.
Ziel: Das BMBF fördert Projekte, die innovative 6G-Technologien erforschen und entwickeln, darunter KI für Netzwerke, ultrabreitbandige 6G-Antennensysteme sowie Konzepte für Flächenabdeckung und neue Netzarchitekturen. Die Förderung erfolgt für industrienahe Forschung und Entwicklung.
Bioökonomie International 2025 (internationale Verbundvorhaben)
Zielgruppe: Gefördert werden Projekte aus Deutschland in Kooperation mit Partner*innen aus Vietnam, Thailand, Queensland (Australien) oder São Paulo (Brasilien). Antragsberechtigt sind Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Landes- und Bundeseinrichtungen mit Forschungsaufgaben sowie Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU).
Ziel: Das BMBF fördert Vorhaben, die innovative biotechnologische Lösungen für die Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie die industrielle Bioökonomie entwickeln. Die Förderung erstreckt sich auf biotechnologische Entwicklungen und die Nutzung von Big Data in biologischen Systemen.
Die Förderprogramme bieten jungen Unternehmen die Möglichkeit, gemeinsam mit Forschungseinrichtungen innovative Lösungen zu entwickeln und diese mit finanzieller Unterstützung auf den Weg zu bringen. Damit stellen die Richtlinien nicht nur wichtige Weichen für technologische und ökologische Fortschritte, sondern bieten auch eine attraktive Perspektive für Startups, die durch Forschung und Entwicklung zu gesellschaftlichen Verbesserungen beitragen möchten.